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„Die supergute Vermögensanlage“ -
Exkurs: Das Girokonto

Lange, bevor Sie die Schwächen Ihrer Vermögensvorsorge erkannten, hatten Sie sich entschlossen, sich selbständig zu machen. „Da brauchen Sie sicherlich ein Firmenkonto!“ hatte Dr. Würstchen frohlockt und Ihnen ein Girokonto bei der „Mogelpackung Bank AG (MP Bank)“ verschafft.

Toll, wie die MP-AG für Sie sorgt.

Tatsächlich sind die Konditionen günstig. Da das Konto via Homebanking geführt wird, hat die MP Bank auch keinen allzu großen Aufwand.
Schade, dass Dr. Würstchen trotz Ihrer konkreten Nachfrage übersehen hatte, dass das Giro-Konto keinen Dispo hat. Selbst minimale Überziehungen, etwa bei sich kurzfristig mit Außenständen überschneidende Abbuchungen sind ein Problem. Ihre Kunden, denen Sie eine Einzugsermächtigung erteilt hatten, staunen nicht schlecht, als deren Abbuchungen kostenpflichtig storniert werden. Es macht bei Geschäftspartnern keinen sonderlich guten Eindruck, wenn Ihre Bank Ihnen scheinbar keinen Kredit gewährt.

(Ein Girokonto ohne wenigstens kurzfristige Überziehungsmöglichkeit bei Bagatellbeträgen ist ein Scherzartikel. Ihr Vertragspartner ist keine Bank, sondern eine Art „Zahlstelle“. Ein solches „Online-Girokonto“ ist so ähnlich wie die Emailadresse eines no-name-Providers: Eine Luftnummer.

Sie sind praktisch gezwungen, einen Grundbetrag auf dem Konto liegen zu lassen, um künftige Peinlichkeiten zu vermeiden. Für Berufsstarter, die typischerweise Ihr Geld gerade in Ihr Geschäft investieren müssen und bei denen kurzfristige Liquiditätsengpässe vorprogrammiert sind, nicht wirklich das richtige.

Für so ein Konto ist auch „billig“ zu teuer.)

Als Sie Dr. Würstchen auf die Rückbuchungen aufmerksam machen, glaubt er an einen Irrtum Ihrerseits. Er hätte das extra überprüft.

(Hat er nicht oder kann er nicht. Weil er nichts richtig kann. Außer, Ihr Vermögen und Ihren Ruf zu riskieren. Oder er war clever und hatte gelogen, damit Sie das Konto unbedingt bei der MP-Bank führen lassen.)

Inzwischen fällt Ihnen ein, dass Sie standesrechtlich zu Diskretion verpflichtet sind: Steuergeheimnis, Anwaltsgeheimnis, Arztgeheimnis usw. Sie dürfen niemandem darüber Auskunft geben, mit wem Sie beruflich zu tun haben. Über Ihre Konten laufen fremde Geschäfte. Ihre Frage, ob Dr. Würstchen als MP-„Berater“ eigentlich die Kontobewegungen auf dem Konto bei der MP Bank einsehen kann, beantwortet dieser selbstbewusst mit „nein“..

(Oh doch. Er kann. Und er wird.
Über die Tochterfirma „MP Bank“ werden Sie von der MP-AG gründlich ausspioniert. Deshalb hat Dr. Würstchen Ihnen auch so günstig dort ein Konto verschafft. Er kann auf seinem Monitor direkt sehen, wie gut es Ihnen finanziell gerade geht.

Wenn Sie gute Umsätze machen wird er Ihnen bald ein „Steuersparmodell“ anbieten. Oder versuchen, Ihnen MP-AG-Aktien zu verkaufen - deren Kurs in den kommenden zwei Jahren auf 10% heruntersinken wird.
Und er kann sehen, ob es sich lohnt, Ihre Geschäftspartner als künftige Kunden anzusprechen.

Informationen sind im Geschäftsleben bares Geld wert, im Finanzgeschäft die eigentliche Ware. Sie glauben an Datenschutz? Träumen Sie weiter!)

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„Die supergute Vermögensanlage“

Die Informationsveranstaltung
Ihr persönlicher MP-Berater
Die goldene Kreditkarte
Die eierlegende Wollmilchsau
Die Unterschrift
Dynamische Überraschungen
Der streng geheime Sparwert
Die versuchte Umdeckung
Die „gelungene“ Umdeckung
Die MP Leben AG und ihre „besten Partner“
Die „private“ Teilkündigung
Exkurs: Die Kfz-Versicherung
Exkurs: Das Girokonto
Exkurs: Der Business Plan
Der Anfang vom Ende
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Resümee

 

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