"Die
kranke Krankenversicherung" -
Irrtümer
Jetzt wird es etwas kompliziert! Aber das
tatsächliche Leben steckt nun mal voller Überraschungen
und viele Köche verderben den Brei.
Wer den roten Faden verliert möge dieses
Kapitel überspringen -> Stille
Post.
In Behörden und großen Unternehmen
kommt es zu Fehlern, aber Sie haben ja Ihren MP-Berater,
der die Übersicht bewahrt und alles im Griff hat!
(Ja, klar ...!)
Von Rechts wegen hätte nun folgendes
passieren müssen:
Da Sie vom 01.01. ab nicht mehr arbeitssuchend
sind, kündigt die BfA
Ihre gesetzliche KV zu diesem Termin (ja, das darf sie!) und
informiert Sie hierüber. Sie bekommen von der BfA Übergangsgeld,
mit dem Sie u.a.
- die gesetzliche KV weiterführen,
- die Beiträge einer private KV finanzieren oder
- machen können, was sie wollen, da Sie als Freiberufler
auch ganz auf eine KV verzichten können.
(Letzteres ist Wahnsinn. Siehe sogleich.)
Was sich tatsächlich
abspielt:
Die BfA kündigt bei Ihrer gesetzlichen
KV, aus ungeklärten Gründen informiert
sie Sie jedoch nicht darüber. Erstaunlicherweise
bezahlt die gesetzliche KV in den kommenden Monaten anstandslos
alle Rechnungen. In Wirklichkeit sind Sie seit dem 01.01.
überhaupt nicht mehr versichert,
was Ihnen nicht bewusst ist.
(Jetzt sitzen Sie
richtig in der Scheiße. Denn wenn Sie länger als
drei Monate in keiner gesetzlichen KV sind, können Sie
nicht mehr in das gesetzliche System zurück. Sie müssen
sich entweder teuer privat versichern, oder Sie bleiben ein
Leben lang gesund.
Es kommt aber noch schlimmer
...)
Was Sie glauben, was passiert:
Sie erinnern sich vage, dass ab Ihrer Selbständigkeit,
dem 01.01. nunmehr Sie selbst für Ihre KV verantwortlich
sind. Sie warten darauf, dass die gesetzliche KV sich bei
Ihnen meldet und einen monatlichen Beitrag einfordert. Irrtümlich
halten Sie es alternativ aber auch für denkbar, dass
die BfA Ihre Beiträge während der Dauer des Überbrückungsgeldes
noch die KV bedient.
(Tut die BfA natürlich nicht. Denn die
optionale Bedienung Ihrer KV ist ja u.a. Sinn des Überbrückungsgeldes.
Aber wer blickt da bei den ganzen Alternativen noch durch?)
Aber letztlich kann das Ihnen egal sein,
denn ab 01.01. wollten Sie ja planmäßig in der
KKK sein. Wozu sich Gedanken machen?
(Weil Ihr Vertrag leider doch noch nicht
läuft.)
Was das die MP-AG
angeht:
Sowohl die BfA als auch die gesetzliche
KV hatten Fehler gemacht:
Die BfA hat Ihnen die Kündigung verschwiegen,
wobei Sie gar nicht wussten, dass die Ihren Vertrag ohne Rücksprache
kündigen darf.
(Darf sie, allerdings muss die BfA Ihnen
das mitteilen.)
Die gesetzliche KV hatte trotzdem weiter
alle Rechnungen beglichen, so dass Sie keine Chance hatten,
die Kündigung zu erkennen.
Sie nicht. Ein seriöser auf Referendare
spezialisierter Finanzberater schon. Der hätte beim Stichwort
Übergangsgeld wissen müssen, dass die
BfA kündigt und ab diesem Zeitpunkt kein Versicherungsschutz
besteht. Und er muss wissen, dass große Betriebe wie
die BfA und die gesetzlichen Versicherungen Fehler machen.
Er hätte erkennen müssen, dass die KKK nicht zum
01.01. übernimmt und hätte dafür sorgen müssen,
dass Sie sich selbst solange über die gesetzliche KV
versichern. Das wäre bei akzeptabler Berufsauffassung
und Verantwortungsgefühl sein Job gewesen. Dafür
bekommt er Geld.
(Nein. Er bekommt für Vertragsabschlüsse
Geld. Ihre Gesundheit, Ihre Sicherheit oder Ihr Vermögen
interessieren ihn nicht.)
In jedem Falle hätte selbst Würstchen
erkennen müssen, dass Sie gegenwärtig nicht krankenversichert
sind.
(Kein seriöser Berater würde Sie
diesem Risiko aussetzen: Wenn Sie jetzt einen Unfall erleiden
oder eine chronische Krankheit ausbricht, können Sie
für den Rest Ihres Lebens selbst zusehen, wer Ihre Arzt-
und Krankenhausrechnungen bezahlt.)
Und es muss ihm auch bekannt sein, dass
es nach drei Monaten Versicherungslosigkeit keine Rückkehr
in die gesetzliche KV geben wird. Und da die KKK langfristig
Zicken macht, hätte er sich ernsthaft um diese verfahrene
Situation kümmern müssen.
(Muss er nicht, denn Würstchen ist ja
kein seriöser Berater. Er ist ein Klinkenputzer in einem
putzigen Büro, das Sie für eine seriöse Firma
halten. Leider ist es die MP-AG)
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